Worum geht es?

Die Natur wiederherzustellen bedeutet, geschädigte oder zerstörte Ökosysteme, z. B. Wälder, Meere, Wiesen oder Moore so zu regenerieren, dass sie ihre natürlichen Funktionen als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen weiter erfüllen können. Eine intakte Natur versorgt uns beispielsweise mit sauberem Wasser, frischer Luft und Nahrung und sichert die dafür notwendige Bestäubungsleistung von Insekten. Außerdem hilft sie, das Klima zu stabilisieren, und schützt uns vor Überschwemmungen oder Dürren.

Manchmal reicht es schon, schädliche Einflüsse wie Umweltverschmutzung zu verringern oder zu stoppen, um der Natur die Chance zu geben, sich von selbst zu erholen. Wenn der Schaden aber größer ist, braucht es gezielte Hilfe – zum Beispiel die Anpassung von Bewirtschaftungsweisen an Land und auf See, das Wiederherstellen der beeinträchtigen Lebensräume oder das Pflanzen von Bäumen sowie das Eindämmen oder Entfernen schädlicher Arten.

Die Natur ist vielerorts in einem kritischen Zustand: Knapp 70 Prozent der globalen Artenvielfalt sind schon verschwunden und bis zu einer Million Arten vom Aussterben bedroht. Laut des Faktenchecks Artenvielfalt sind 60 % der 93 dort beschriebenen Lebensraumtypen in Deutschland (Agrar- und Offenland, Wald, Binnengewässern und Auen, an den Küsten und in urbanen Räumen) in schlechtem Zustand.

Wiederherstellung der Natur bedeutet, Lebensräume, die geschädigt oder zerstört sind, wieder in einen guten Zustand zu bringen. Ziel ist es, einen Zustand zu erreichen, indem Ökosysteme wieder stabil funktionieren und dauerhaft erhalten bleiben. Die Wiederherstellung der Natur ist also eine Investition in unsere eigene Zukunft.

Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (W-VO)

Die W-VO stellt einen wesentlichen rechtlichen Rahmen für die Wiederherstellung der Natur in der EU, indem sie messbare Ziele, Verpflichtungen und Fristen für die Wiederherstellung unterschiedlicher Ökosysteme und Arten vorgibt. Sie unterstützt die Mitgliedstaaten zudem bei der Maßnahmenplanung mit einem einheitlichen Format für den Nationalen Wiederherstellungsplan (NWP). Die Ausgestaltung der Inhalte und Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele nötig sind, erarbeiten die Mitgliedstaaten individuell nach ihren spezifischen Bedingungen in einem partizipativen Prozess.

Weitere Informationen und FAQ finden Sie hier.

Der Nationale Wiederherstellungsplan

Anfang 2026 soll der erste Arbeitsstand des NWP veröffentlicht werden. Um ihn zu erstellen, müssen komplexe Daten zusammengetragen und abgestimmt werden. Dieser Prozess ist anspruchsvoll und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern. Gleichzeitig sollen auch in dieser vorbereitenden Phase schon die Öffentlichkeit und Interessengruppen einbezogen werden – über Veranstaltungen und diese Online-Plattform. Ihre Anregungen und Ihre Erfahrungen sind ein wertvoller Beitrag für den weiteren Prozess.

Im Frühjahr 2026 startet dann die nächste Phase: Alle können den Entwurf des ersten NWP lesen und ihre Meinung dazu abgeben – wieder mit Hilfe von Veranstaltungen und der Online-Plattform. Das Feedback aus dieser Beteiligung fließt in die Überarbeitung des ersten Entwurfs ein.

Der überarbeitete Planentwurf wird im September 2026 an die Europäische Kommission übermittelt. Diese überprüft dann innerhalb von sechs Monaten die eingereichten nationalen Wiederherstellungspläne der EU-Mitgliedstaaten und gibt inhaltliche Rückmeldung. Die Kommentare der Kommission werden bei der Überarbeitung des Plans berücksichtigt. Im Herbst 2027 wird der abgestimmte Plan an die EU-Kommission übermittelt. Im Sommer 2032 und im Sommer 2042 müssen die Mitgliedsstaaten ihre nationalen Wiederherstellungspläne überprüfen und zusätzliche Maßnahmen aufnehmen.

Machen Sie mit!

Wir freuen uns, dass Sie sich für das Thema interessieren und möchten Ihre Meinung hören: Wie wichtig ist Ihnen die Natur? Wo sehen Sie Chancen oder Herausforderungen bei ihrer Wiederherstellung? Was sollte Ihrer Ansicht nach unbedingt berücksichtigt werden?

Über diese Plattform können Sie sich auf verschiedene Arten beteiligen:

Unsere Umfrage dauert etwa 10 Minuten und richtet sich an alle, die sich bislang noch nicht intensiv mit der W-VO beschäftigt haben. Wir möchten verstehen, wie Sie das Thema wahrnehmen, welche Sorgen oder Hoffnungen Sie damit verbinden und was Ihnen bei der Wiederherstellung der Natur besonders am Herzen liegt. Ihre Antworten helfen uns, die Beteiligung und Information künftig noch besser auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen.

Zur Umfrage

Dieses Format richtet sich an alle, die sich schon gut mit dem Thema auskennen und konkrete Anregungen oder Wünsche haben, was für die Durchführungsplanung der W-VO berücksichtigt werden sollte. Hier werden die wichtigsten Themen und Artikel jeweils kurz vorgestellt. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Hinweise und Meinungen einzubringen und mit anderen zu diskutieren.

Zur Kommentierung

Mit der Ideen-Pinnwand laden wir Sie ein, Ihre Ideen und Erfahrungen zur Wiederherstellung der Natur einzubringen, die für die Durchführungsplanung, die Öffentlichkeitsarbeit und den Beteiligungsprozesse wertvoll sein könnten. Das können positive Beispiele, Forschungsergebnisse, Praxisvorschläge oder Erfahrungsberichte zu Maßnahmen, Ökosystemen, Kommunikation oder Finanzierung sein.

Zur Ideen-Pinnwand